MAZ, 17. Januar 2001               

 
Das Ehepaar Koyro leistet in Brasilien engagiert Hilfe zum Wohle der Bevölkerung

 
Engagiert und selbstlos kümmert sich das Ehepaar Koyro im brasilianischen Hochland vor allem um die Frauen und Kinder und gibt ihnen Hilfe zur Selbsthilfe.     (Foto: Koyro)
 
Unser Ziel ist es den Frauen Hilfe zur Selbsthilfe geben, damit sie lernen auch ohne unsere Hilfe die Projekte weiterzuführen". erzählt Clério Koyro.

Neukirchen (dl). Eines ist gewiss: Bettina und Clério Koyro wissen, wovon sie sprechen, wenn sie von falscher Ernährung und hoher Sterblichkeit der brasilianischen Kinder berichten. Seit acht Jahren leben sie mit ihren beiden Kindern, Gabriel und Maira, in Mirantao, einem Bergdorf im Gebirge zwischen Rio und Sao Paulo. Als Entwicklungshelfer verbessern sie engagiert die Lebensqualität der Familien und versuchen die Kindersterblichkeit zu verringern.
 
Brasilien lernte die Neukirchenerin Bettina Koyro bereits als Kind kennen. Im Alter von sechs Jahren zog ihre Familie für drei Jahre nach Sao Paulo. Dort unterrichtete ihr Vater, Dr. Hans Georg Koyro, als Austauschlehrer im Rahmen einer Auslandsstelle Kinder in einer brasilianischen Schule. Nach ihrer Rückkehr blieb die Liebe zu dem tropischen Land und die Verbindung zu Freunden bestehen. So bewarb sie sich nach ihrem Abitur in der Melanchthonschule Steinatal für ein Sozialhilfeprojekt in Sao Paulo. In den Favelas (Elendsviertel) von Sao Paulo kümmerte sie sich vorwiegend um Kinder und dort wurde ihr klar, "ich möchte Hebamme werden und hier arbeiten". Zusammen mit ihrem Mann C16rio, den sie dort kennen lernte, ging sie nach Berlin und absolvierte die Hebammenausbildung. Nach dem Abschluss zogen sie gemeinsam in das Landesinnere Brasiliens, um ihren Traum zu verwirklichen und der Bevölkerung sozial und menschlich beizustehen.
Als Hebamme betreut Bettina Koyro in Mirantao Schwangere und leistet auch in vielen anderen Fällen medizinische Hilfe, da es im Dorf und seiner näheren Umgebung (ca. 25 Kilometer) keinen Arzt und keine Krankenschwester gibt. Zusammen mit ihrem Mann Clério hält sie regelmäßige Ernährungskurse ab, sie kontrolliert den Ernährungszustand sowie das Gewicht der Kinder. Der Anbau von Heilkräutern wurde in Angriff genommen, um den Menschen im Dorf die Herstellung von Naturheilmitteln zu vermitteln. Gemeinsam wurde auch das Schul‑ und Gesundheitsprojekt von Pro Brasilia in Mirantao vorangebracht, immer mit dem Ziel vor Augen: Den Menschen ein selbständiges Auskommen zu schaffen.
 
  28.01.