HNA, 08. u. 11. Januar 2001            

 
Das neue Jahrtausend startet mit einem astronomischen Knüller. Morgen, Dienstag, findet eine totale Mondfinsternis statt. Und zwar zu einer moderaten Uhrzeit.
 
Der Mond ist in den vergangenen Jahren ins Gerede gekommen. Nachdem sich die verständliche Euphorie um die bemannten Apollo‑Missionen legte, werden nun zunehmend so genannte Mond-Kalender veröffentlicht, welche den Menschen die rechte Zeit für die Tätigkeiten des Alltages anzeigen wollen.
Zwar ist es unumstritten, dass die Kräfte des Mondes Einfluss auf die Erde ausüben (zum Beispiel die Entstehung der Gezeiten), aber der Inhalt und die Tipps aus manchen Mond-Kalendern haben naturwissenschaftlich und somit auch astronomisch keine Grundlage.
 
Schauspiel
 
Dennoch lohnte es sich, ab und zu mal einen Blick auf unseren Trabanten werfen. Wenn sich ein solch eindrückliches Schauspiel ereignet wie am zweiten Dienstag dieses Jahres, wird dessen Beobachtung zum unvergesslichen Erlebnis, zumal die vorige Verdunkelung des Mondes im Januar vergangenen Jahres aufgrund des schlechten Wetters nicht zu sehen war.
 
Eine totale Mondfinsternis ist kein gewöhnliches, sich also jeden Monat abspielendes Ereignis, weil die Umlaufebene des Mondes nicht parallel zur Erdbahn steht, sondern ihr gegenüber um fünf Grad geneigt ist. Zu einer Mondfinsternis kann es nämlich nur kommen, wenn der natürliche Satellit auf seinem Umlauf zum Zeitpunkt des Vollmondes die Bahnebene unseres blauen Planeten kreuzt.
 
Erdschatten
 
Dann kann der Mond in den vom Sonnenlicht erzeugten Erdschatten tauchen. Sonne, Erde und Mond müssen also nicht nur auf einer Ebene, sondern auch auf einer Linie stehen. Deshalb kann es zu keiner anderen Mondphase (als der des Vollmondes) zur Mondfinsternis kommen.
Bericht und Grafik: Markus Horn, Hans Winfried Auel     Foto: Kreuter

Eine Mondfinsternis kommt zustande, wenn
der Vollmond in den Schatten der Erde taucht.
Dann müssen Sonne, Erde und Mond auf einer
Linie stehen

Ein nicht alltägliches Schauspiel am Dienstag, den 09.01.01  hinter der Silhouette der Totenkirche.
  13.01.