HNA, 06. Januar 2001               

 
Die lokale Agenda 21 trägt in Görzhain Früchte. Eine Gruppe
engagierter Bürger entschloss sich im Rahmen des Projekts zur
Gründung eines kleinen Dorfladens. Am Montag öffnet das
Geschäft seine Pforten.

GÖRZHAIN   Das Ende des kleinen Lebensmittelladens von Marie und Fritz Wacker schien schon f ast besiegelt. Jahrzehntelang hatten sich die Einwohner Görzhains in dem kleinen Laden an der Straßenecke mit dem alltäglich Notwendigen versorgt. Nachdem die beiden Eheleute, das siebzigste Lebensjahr überschritten hatten und von gesundheitliche Beschwerden geplagt wurden, drohte dem Familiengeschäft das endgültige Aus.

  Ein Verlust dörflicher Lebensqualität, kommentiert Ortsvorsteher Lothar Wind die drohende Schließung der örtlichen Institution. Hier trafen sich seit Generationen die Einwohner des Ottrauer Ortsteils, kamen zum kleinen Schwatz zusammen und tauschten die neuesten Dorfnachrichten aus.

 
All das wollte man nicht so einfach aufgeben. Und deshalb musste eine
Lösung her - und zwar schnell.



Packen bei den letzten Handgriffen kräftig mit an: Gertrud Beck-Schlegel, Sabine Gerst, Karl-Heinz Schuster, Bianca Münster und Ortsvorsteher Lothar Wind (von links).   (Fotos: Prinz)
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   Während einer Bürgerversammlung im Rahmen der lokalen Agenda 21 hatte sich vor rund einem Monat ein kleiner Kreis von Bürgern entschlossen, den Laden im Dorf zu erhalten. Und man gründete kurzerhand den Verein "Dorfladen Görzhain", erklärt Mitinitiatorin Gertrud Beck-Schlegel.
Zu den wichtigsten Zielen der kleinen Gruppe gehört, nun innerhalb weniger Tage ein Konzept für den Dorfladen zu entwickeln. Damit die Grundversorgung des 370-Seelen-Ortes aufrechterhalten wird. Bis es soweit ist, übernehmen die Mitglieder des Arbeitskreises den Betrieb des Ladens ehrenamtlich. Später, so deren Plan, soll diese Aufgabe möglichst von einem fest angestellten Mitarbeiter übernommen werden.     (zeß)



 

  09.01.